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Datum: 23.11.2022
Seit 1978 versorgt die globale Hilfsorganisation Mercy Ships entlegene Gebiete mit Gesundheitsdienstleistungen und dringend benötigten medizinischen Operationen. Auf dem schwimmenden Krankenhaus in Afrika bietet die Besatzung aus Freiwilligen wichtige chirurgische Eingriffe an.
Zwei von drei Menschen weltweit haben keinen Zugang zu einer sicheren und finanziell tragbaren chirurgischen Versorgung. Insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ist der Zugang zu medizinischer Versorgung limitiert. So auch in vielen afrikanischen Ländern.
Viele Gesichtstumoren, Deformierungen und Entstellungen bleiben unbehandelt. Hier leistet Mercy Ships mit dem schwimmenden Krankenhaus Africa Mercy Abhilfe Wenn ein Krankenhausaufenthalt zu teuer ist, können sich Hilfesuchende auf dem Schiff behandeln lassen.
Das Krankenhaus an Bord des Schiffs Africa Mercy nimmt mit ca. 1.200 Quadratmetern die grösste Fläche des Fährdecks ein. Es umfasst fünf Operationssäle, eine Intensivpflege mit zwei Betten sowie eine allgemeine Station mit insgesamt 82 Betten.
Auf der Intensivstation dringend benötigte Beatmungsgeräte hat Hamilton Medical auf gemeinnütziger Basis zur Verfügung gestellt. Die HAMILTON-T1 Geräte werden insbesondere bei Operationen im Bereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eingesetzt.
Ryan Toupin ist leitender Intensivpfleger für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an Bord des Schiffs Africa Mercy. Dies ist sein vierter Einsatz auf dem Krankenhausschiff, das sich seit Januar an der Küste Senegals befindet.
Normalerweise legt das Schiff an einem Ort an und bleibt für ca. 10 Monate dort. Fix an einem Ort stationiert zu sein hat den Vorteil einer konstanten und gesicherten Strom- und Wasserzufuhr. Dadurch kann auf dem Schiff qualitativ hochwertige medizinische und chirurgische Versorgung angeboten werden.
„Ein Grossteil der Menschen hier hat keinen Zugang zu einer sicheren und erschwinglichen medizinischen Versorgung. Teilweise sehen wir Menschen mit Erkrankungen, die einfach behandelt werden könnten, ohne Behandlung jedoch bei vielen Menschen zum Tode führen“, erklärt Ryan Toupin.
Es gibt einem immer wieder Kraft, die grosse Dankbarkeit der Menschen hier zu erleben. Ich nehme diese Motivation nach jedem Einsatz in meinen Job zuhause mit.
Intensivpflegefachkraft, Mercy Ships
Die meisten Patienten bleiben zur Überwachung nach einem Eingriff nur für kurze Zeit (12 bis 24 Stunden) auf der Intensivstation. Meistens wurden die Patienten zuvor am Kopf oder Hals operiert. Teilweise entfernen die Ärzte sehr grosse Tumoren, was zu einem Anschwellen der Atemwege führen kann. Manchmal gibt es aber auch Notfälle, die eine längere Beatmung notwendig machen.
„Kürzlich hatten wir eine Patientin auf der Intensivstation, die am Hals operiert wurde; eigentlich ein einfacher Fall. Nach der Operation liessen jedoch die Narkosemittel nicht nach und so musste sie über Nacht intubiert auf der Intensivstation bleiben“, erzählt Ryan Toupin. „Da war es sehr praktisch, ein mobiles Beatmungsgerät zu haben, das einfach zu bedienen ist“, fährt er fort. „Die einfache Bedienung unterstützt auch die schnelle Einarbeitung von freiwilligen Helfern, die nur für kurze Zeit auf dem Schiff sind.“