Autor: Clinical Experts Group, Hamilton Medical
Datum: 22.02.2018
Eine optimale Synchronie zwischen Patient und Beatmungsgerät ist von höchster Wichtigkeit, da Asynchronien zu erhöhter Atemarbeit und Unbehagen des Patienten führen können.
Asynchronien werden auch mit einer höheren Sterblichkeit und einer verlängerten maschinellen Beatmung in Verbindung gebracht (
Beim Versuch, das Beatmungsgerät auf die Aktivität des Patienten abzustimmen, sind zwei Hauptfaktoren zu berücksichtigen: der Trigger für die Inspiration und der Trigger für die Exspiration. Diese geben vor, wann das Beatmungsgerät einen spontanen Atemhub startet oder beendet. Bei Beatmungsgeräten von Hamilton Medical wird der Trigger für die Exspiration über die exspiratorische Triggersensitivität (ETS) eingestellt. Dieser Wert gibt den Prozentsatz des inspiratorischen Peakflows an, bei dem das Beatmungsgerät zwischen Inspiration und Exspiration wechselt. Bei den Beatmungsgeräten von Hamilton Medical kann ETS auf einen beliebigen Wert zwischen 5 % und 80 % eingestellt werden. Generell führt eine höhere ETS-Einstellung zu einer kürzeren Inspirationszeit und eine niedrigere ETS-Einstellung zu einer längeren Inspirationszeit.
Bei anderen Geräten wird dieser Mechanismus „ESENS“, „Endinspiration“, „Flusssteuerung“ usw. genannt.
Ein weiteres Kriterium für einen Atemhubabbruch ist der Wert „TI max“. Diese Einstellung wird verwendet, wenn die Gasleckage beträchtlich ist und der eingestellte Zyklus nicht erreicht wird. Sie stellt ein Backup zur Verfügung, sodass die Inspiration abgebrochen werden kann. Das Beatmungsgerät schaltet auf Exspiration um, wenn der für „TI max“ eingestellte Wert erreicht ist.
Eine typische ETS-Einstellung für einen mit NIV behandelten Patienten mit normaler Lungenmechanik ist 25 %. Dies ist die ETS-Standardeinstellung auf den Beatmungsgeräten von Hamilton Medical (siehe Abbildung 1). Bei obstruktiven Patienten, z. B. einem Patienten mit chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), sollte die ETS-Einstellung höher liegen, um die Exspirationszeit zu verlängern und somit Airtrapping und einen intrinsischen PEEP zu vermeiden.
Nicht korrekte ETS-Einstellungen können eine exspiratorische Asynchronie hervorrufen und können an einer verzögerten bzw. einer vorzeitigen Einleitung der Exspiration erkannt werden, die zu einer Doppel-Triggerung führen kann.
Die verzögerte Einleitung der Exspiration kann am endinspiratorischen Spitzenwert in der Druckkurve erkannt werden, der durch eine aktive inspiratorische Bemühung hervorgerufen wird. Ein weiterer Indikator ist die Veränderung der Abnahme des inspiratorischen Flows in Richtung Basislinie (siehe Abbildung 2). Dies wird häufig bei Patienten mit COPD beschrieben. Die Abnahme des inspiratorischen Flows ist flacher, was vermutlich der dynamischen Hyperinflation und der Atemwegs-Resistance geschuldet ist.
Liegt eine verzögerte Einleitung der Exspiration vor, erhöhen Sie ETS in Schritten von 10 %, um die Inspirationszeit (TI) zu verkürzen, und passen Sie TI max an den Patientenzustand an.
Gemeinsam mit einer kurzen Einstellung für die Inspirationszeit ist die Doppel-Triggerung ein Indikator für eine vorzeitige Einleitung der Exspiration (siehe Abbildung 3). Bei der vorzeitigen Einleitung der Exspiration ziehen sich die inspiratorischen Muskeln weiterhin zusammen, wodurch das Beatmungsgerät eine zweite Atembemühung erwartet. Dies führt zu einer Doppel-Triggerung mit Verabreichung höherer Tidalvolumina, Breath Stacking und einer erhöhten Atemarbeit. Zur Behebung des Problems kann versucht werden, die neurale Inspirationszeit auf die Inspirationszeit des Beatmungsgerätes abzustimmen. Eine Doppel-Triggerung kann auch auf eine unzureichende Druckunterstützung zurückzuführen sein.
Liegt eine Doppel-Triggerung vor, vermindern Sie ETS in Schritten von 10 %, um die Inspirationszeit (TI) zu verlängern, und passen Sie TI max an den Patientenzustand an oder erhöhen Sie Psupport, um die gewünschten Tidalvolumina zu erreichen.
Die Beatmungsgeräte HAMILTON-C6 und HAMILTON-G5/S1 bieten optional die automatische Anpassung mit IntelliSync+ (
Unsere Übersichtskarte zu Asynchronien gibt Ihnen einen Überblick über die gängigsten Asynchronietypen, ihre Ursachen und wie Sie sie erkennen.