Autor: Joe Hylton, MA, BSRT, RRT-ACCS/NPS, NRP, FAARC, FCCM, Clinical Applications Specialist, Hamilton Medical Inc.
Datum: 15.07.2021
Es gilt als unumstritten, dass Stoffwechsel, Perfusion und eine effiziente Lungenfunktion für einen wirksamen CO2-Transport und eine effektive CO2-Elimination essenziell sind (1). Veränderungen im metabolischen Zustand des Patienten, der Perfusion oder Lungenfunktion können auf die CO2-Eliminierung mitunter dramatische Auswirkungen haben.
Die grundlegende Kurven-Kapnographie ermöglicht es dem klinischen Personal, den Partialdruck des endtidalen CO2 (PetCO2) kontinuierlich zu überwachen und Veränderungen im allgemeinen Zustand des maschinell beatmeten Patienten besser zu identifizieren.
Die Beatmungsgeräte von Hamilton Medical verfügen über ein Hauptstrom- und Nebenstrom-CO2-Monitoring und bieten eine integrierte PetCO2-Kurve, die dem klinischen Personal die Überwachung des PetCO2-Werts ermöglicht. Das klinische Personal kann die Kapnographie-Kurve mit der Druck- und Flowkurve in Echtzeit vergleichen und damit mögliche Probleme (z. B. erhöhte Atemwegs-Resistance, erhöhter Totraum, Atemwegsleckagen) leichter erkennen (
Beim Initiieren der CO2-Messung empfiehlt sich eine arterielle Blutgasmessung, sodass PaCO2 mit PetCO2 verglichen werden kann. Bei normaler Physiologie sollte der PaCO2-PetCO2-Gradient zwischen 2 und 5 mmHg liegen. Der akzeptable Normalbereich für PetCO2 entspricht dem der arteriellen Blutgaswerte, also 35 bis 45 mmHg. Überschreitet der Gradient 5 mmHg, sollte das klinische Personal die physiologischen und Gerätefaktoren prüfen, die eine Auswirkung auf die PetCO2-Messung haben könnten. Erkrankungen wie ARDS, Herzinsuffizienz/Lungenödem, Asthma, COPD/Emphysem, niedrige Perfusionszustände (Schock/Hypotonie, Sepsis, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz) sowie Lungenembolien können zu einem verbreiterten PaCO2-PetCO2-Gradienten führen.
Der PaCO2-PetCO2-Gradient kann mit einer Korrektur des schlecht angepassten Ventilations-Perfusions-Verhältnisses auf einen akzeptableren Bereich eingeschränkt werden. Dies ist z. B. möglich, indem Schock/Hypotonie behandelt (und damit der Totraum reduziert) wird oder ein Recruitmentmanöver durchgeführt und PEEP bei einem ARDS-Patienten angepasst (und die Shuntbildung verringert) wird (
Mit der Trendanzeige von PetCO2 und V’CO2 können eventuelle Veränderungen im Patientenzustand erkannt werden. Eine Änderung in der Temperatur des Patienten (z. B. Hyperthermie/Fieber) oder ein Abfallen im Herzzeitvolumen/Blutdruck (z. B. Bradykardie, neurogener/hämorrhagischer Schock) können zu Veränderungen in der CO2-Eliminierung führen. Dank der Trendanzeige für PetCO2 und V’CO2 kann das medizinische Personal mögliche Veränderungen früher erkennen bzw. den Zeitpunkt, wann eine Änderung auftrat, besser bestimmen. Für das Behandlungsergebnis bei Patienten ist es massgeblich, dass das medizinische Personal eingreifen kann, sobald kritische Ereignisse auftreten, bzw. den Zeitpunkt besser identifizieren kann, wann so ein Ereignis stattgefunden hat. Die Trendanzeige für PetCO2 und V’CO2 kann ein effizientes diagnostisches Hilfsmittel sein, um die Wirksamkeit von Reanimationsmassnahmen (intravasaler Volumenersatz, Erhöhung des systemischen Gefässwiderstands zur Verbesserung des Totraums) zu überprüfen. Ebenso kann sie den Erfolg von Recruitmentmanövern und PEEP-Titration zur Reduzierung des Risikos einer Shuntbildung aufzeigen. Die Beatmungsgeräte von Hamilton Medical stellen eine Trendaufzeichnung für die folgenden CO2-Monitoring-Parameter über einen Zeitraum von maximal 96 Stunden bereit (beim HAMILTON-G5/S1; bis zu 72 Stunden bei den Beatmungsgeräten HAMILTON-C1/C3/C6/T1): PetCO2, V’CO2, FetCO2, VeCO2, ViCO2, VTE/VTalv, Vds, Vd/Vt und SlopeCO2. Diese können über jedem anderen verfügbaren Monitoring-Parameter aufgetragen werden. Die Trendanzeige kann mit den intelligenten Grafikansichten des Ventilation Cockpit in Echtzeit ausgeführt werden.
Den vollständigen Quellenverweis finden Sie unten: (
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